Gedanken zum Zusammenleben mit Katzen - wer passt zu wem?

Hat man sich zur Haltung von Katzen entschieden, geht oftmals die Suche nach einem geeigneten Tier los. Anlaufstellen sind bspw. Züchter, wenn es ein Rassetier sein soll oder die örtlichen Tierheime oder Pflegestellen, wenn es nicht unbedingt eine Katze mit Stammbaum sein soll, sondern man gern einer zumeist ausgewachsenen Katze ein neues Zuhause und eine neue Familie bieten möchte.

Bevor man sich für eine bestimmte Katze entscheidet, sollte man unbedingt einmal ehrlich in sich gehen und darüber nachdenken, was man seinem neuen Familienmitglied alles bieten kann.

Kann ich meiner Katze Freigang bieten oder lebe ich an einer gefährlichen stark befahrenen Straße?

Kann ich meiner Katze ein gesichertes Plätzchen auf dem Balkon bieten, wo sie frische Luft schnuppern und evtl. die Natur beobachten kann?

Wieviel Zeit habe ich täglich für meine Katze, für Spiel, Beschäftigung und Körperpflege?

Wer dauerhaft keine Zeit findet, um einer quirligen Katze ausreichend Beschäftigung zu bieten oder einer pflegeintensiven Langhaarkatze nicht ausreichend Zeit zur Fellpflege widmen kann, tut weder sich noch der Katze einen Gefallen, sie bei sich aufzunehmen. Auch Kitten sind nicht zu unterschätzen. Kitten sind ohne Frage äußerst niedlich, aber sie halten einen auch sehr auf Trab und müssen vor allen Dingen noch sehr viel lernen. Viele Katzenhalter sind mit Kitten häufig sehr schnell überfordert, weil sie den Aufwand der Erziehung unterschätzt haben und nicht wissen, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollen.

Man sollte sich auch ehrlich fragen, was man von seiner Katze erwartet. Möchte man ein möglichst eigenständiges und ungebundenes Tier, welches größtenteils seiner eigenen Wege geht oder freut man sich eher auf einen Schmusetiger, der mit einem gemeinsam den Feierabend schmusend auf dem Sofa verbringt?


Hat man für sich selbst geklärt, was man seinem zukünftigen Stubentiger alles bieten kann und welche Erwartungen man selbst an die Katze stellt, kann die Suche gezielt losgehen.

Rasseportraits geben einen ersten Anhaltspunkt über den Charakter einer Katze und auch über den zu erwartenden Pflegeaufwand bspw. bei Langhaarkatzen. Beim genauen Studium von Rasseportraits kommen häufig schon einige Rassen aufgrund ihrer Charakter- und Wesenseigenschaften in die nähere Auswahl. Doch man sollte sich nicht zu sehr auf diese Rasseportraits verlassen, denn der Charakter von Rassekatzen entspricht nicht irgendwelchen Standards - jede Katze ist ein Individuum mit seinen ganz eigenen Wesenszügen und Charaktereigenschaften. So kann es vorkommen, dass man ein sehr spiellustiges und quirliges Exemplar einer eigentlich als ruhig und ausgeglichen beschriebenen Rasse erhält. Nähere Auskunft zum Charakter kann ein seriöser Züchter geben, der die Eltern- und meist auch die Großelterntiere kennt und oftmals den Charakter seiner Kitten gut einschätzen kann.

Auch Tierheime und Pflegestellen können normalerweise sehr gut Auskunft über den Charakter und das Wesen ihrer Pfleglinge geben und in der Regel sehr gut einschätzen, ob das Wunschtier zu einem passt oder nicht. Häufig findet man insbesondere in Tierheimen oder Pflegestellen seine Traumkatze, denn diese Tiere sind oftmals sehr dankbare Tiere, die sich über ein neues Zuhause freuen. Manchmal ist jedoch insbesondere bei Tieren mit unbekannter Herkunft und Geschichte ein wenig Geduld und besonders viel Einfühlungsvermögen gefragt. Manche Tiere haben schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und müssen erst langsam wieder Vertrauen fassen. Doch es lohnt sich, bei solchen traumatisierten Tieren geduldig zu sein, denn wenn das neue Vertrauen erst einmal aufgebaut ist, sind diese Katzen in der Regel die liebsten Schmuser und sehr, sehr dankbare und glückliche Tiere.

Egal für welches Tier man sich entscheidet - ob Rassetier oder ein Tier "aus 2. Hand" - hat man sich im Vorwege ganz ehrlich Gedanken gemacht, kann man viel gezielter nach einer Katze suchen und wird mit ein wenig Geduld auch das passende neue kätzische Familienmitglied finden.



Im kommenden Blog: Gedanken zum Zusammenleben mit Katzen - Einzeltier oder mehrere Katzen?

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