Warum eigentlich Barfen?

Schaut man sich in Tierfachgeschäften, im Supermarkt oder auch beim Tierarzt um, so mag sich mach Einer beim Anblick der mit den unterschiedlichsten Fertigfuttersorten gefüllten Regale die Frage stellen, warum man das Futter für seine Katze selbst herstellen und sie barfen sollte. Es gibt eine beinahe unendliche Auswahl an Nass-, Feucht- und Trockenfutter - weshalb sollte man sich also in die Küche stellen und das Katzenfutter selbst zubereiten?

Schaut man einmal die Inhaltsstoffe der meisten Fertigfuttersorten an, findet man üblicherweise Angaben wie tierische Nebenerzeugnisse, Getreide, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Fischereinebenprodukte usw. Nahrung, welche solche Inhaltsstoffe enthält, ist nicht sehr hochwertig und kann den besonderen Ernährungsbedürfnissen eines strikten Fleischfressers wie der Katze in der Regel nicht gerecht werden. (Siehe hierzu auch der Blog "Tierfutteretiketten richtig lesen).

Wer sich nicht auf vage Deklarationen der Hersteller verlassen möchte und darüber Klarheit haben möchte, was sich in Mietzens Napf befindet, kommt meist recht schnell zum Thema BARF.

Mit Barf hat es jeder Einzelne selbst in der Hand, wie das Futter seiner Katze zusammengesetzt ist. Mit Barf kann jeder selbst bestimmen, wie hochwertig die Zutaten sind.

Außerdem kann mit Barf auf die Besonderheiten und Erfordernisse jeder individuellen Katze eingegangen werden. Dies wird besonders deutlich, wenn die Katze evtl. krank sein sollte und eine angepasste Diätnahrung benötigt. Mit Barf kann die Diätnahrung der Katze ganz einfach selbst hergestellt werden.

Man kann nun argumentieren, dass man beim Tierarzt auch Diätnahrung für beinahe jede Krankheit erhält und seine Katze damit füttern könnte. Dies ist richtig, jedoch sind die Diätfuttermittel vom Tierarzt zumeist Trockenfutter und schon allein deswegen zur hauptsächlichen und dauerhaften Ernährung nicht geeignet. Außerdem enthalten die Diättrockenfutter herstellungsbedingt einen sehr hohen pflanzlichen Anteil. Auch die Nassfuttersorten enthalten häufig immer noch einen unnötig hohen pflanzlichen Anteil und außerdem die bereits zuvor genannten Zutaten wie tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse. Dies entspricht nicht der natürlichen Nahrung eines Fleischfressers. Mit Barf kann eine Spezialnahrung auf Grundlage von Fleisch erstellt werden, so wie es sich für einen Fleischfresser wie die Katze gehört.

Hinzu kommt, dass die Diätfuttermittel häufig nur in wenigen Geschmacksrichtungen erhältlich sind. Soll eine Katze ggf. ihr Leben lang aufgrund einer erforderlichen Diät nur noch zwischen den Sorten Huhn und Rind wählen dürfen? Was passiert, wenn die Katze plötzlich das Diätfutter verweigert, weil sie es einfach nicht mehr fressen mag?  Mit Barf kann die Katze die komplette Fleischvielfalt erhalten und dennoch kann das Futter so konzipiert sein, wie es für die Erkrankung erforderlich ist.

Warum werden meine Katzen gebarft?

Ich möchte euch an dieser Stelle gerne einmal die Gründe nennen, weswegen meine Katzen seit nunmehr 7  1/2 Jahren gebarft werden:

  • Ich barfe meine Katzen, weil ich mich nicht auf die Aussagen von Futtermittelkonzernen verlassen möchte. Ich habe, als ich meine Katzen aufgenommen habe, die Verantwortung für sie übernommen. Ich und niemand anderes bin verantwortlich dafür, dass meine Katzen gesund sind, es ihnen gut geht, sie gut gepflegt werden und sie ein gutes Leben führen können. Dies schließt eine gute Ernährung, die ihren natürlichen Bedürfnissen als Fleischfresser gerecht wird, mit ein. Ich bin dafür verantwortlich, dass meine Katzen eine Nahrung erhalten, die sie mit allem versorgt, was sie benötigen, die ihren natürlichen Ernährungsbedürfnissen entspricht und die sie gesund erhält. Eine solche Ernährung kann ich meinen Katzen ohne Kompromisse mit Barf bieten.

 

  • Ich barfe meine Katzen, weil ich wissen möchte, was sie zu fressen bekommen. Mit Fertigfutter weiß ich das nicht, weil die meisten Futterhersteller nicht klar genug deklarieren. Mit selbst hergestelltem Futter weiß ich hingegen ganz genau, was im Futternapf zu finden ist, denn ich habe das Fleisch und sämtliche Zutaten vor der Verarbeitung gesehen und das Futter selbst zubereitet.

 

  • Ich barfe meine Katzen, weil ich ihnen eine abwechslungsreiche Nahrung bieten möchte. Bei Fertigfutter kann ich nicht sicher sein, ob verschiedene Sorten tatsächlich auch Abwechslung bieten. Bspw. kann der tierische Anteil eines Futters folgendermaßen zusammengesetzt sein: 20% Huhn, 20% Rind, 20% Lamm, 20% Kaninchen, 20% Fisch. Auf der Huhn-Dose steht nun in der Zusammensetzung folgendes: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (davon mindestens 5% vom Huhn). Auf der Rind-Dose ist folgende Deklaration zu finden: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (davon mindestens 5% vom Rind). Auf der Lamm-, der Kaninchen- und der Fischdose wird analog deklariert. Trotz unterschiedlicher Sorten und unterschiedlicher Deklaration wäre der Inhalt all dieser Dosen immer der identische "Eintopf". Auf soetwas möchte ich mich nicht einlassen. Wenn auf meinen Barf-Bechern "Huhn" steht, dann ist auch wirklich nur Huhn drin. Wenn "Kaninchen" darauf steht, dann ist als Fleischkomponente auch nur Kaninchen enthalten und wenn ich ein Schildchen mit der Aufschrift "Fisch" auf den Becher geklebt habe, dann ist auch garantiert nur Fisch drin. Und die Supplemente natürlich...

 

  • Ich barfe meine Katzen, weil ich mit dieser Ernährungsform optimal auf ihre Erkrankungen eingehen kann. Mein Kater ist schon von kleinauf herzkrank - er hat eine Mitralklappeninsuffizienz und eine HCM. Außerdem hat er eine chronische Darmentzündung (IBD). Meine Katze hat Spondylose. Beide Katzen gehören schon zum älteren Semester (11 und 10 Jahre), so dass ich auch prophylaktisch auf altersbedingte Schwachstellen wie bspw. die Nieren eingehen kann. Bei so vielen "Baustellen" fällt es schwer, ein geeignetes Futter für alles zu finden. Mit Barf habe ich aber die Möglichkeit ein genau solches Futter herzustellen. Meine Katzen erhalten eine Herz-Darm-Gelenk-Senioren-Diät. Und das täglich frisch und in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Solches Futter sucht man im Futterregal vergeblich.

 

Es gibt viele Gründe für's Barfen, aber nach meiner Ansicht nur einen, der für Fertigfutter spricht: der geringere Aufwand.

Barfen ist ganz ohne Frage aufwendiger, als Fertigfutter zu füttern. Aber für mich liegen die Vorteile einer natürlichen, selbst hergestellten Nahrung, bei der ich weiß was drin ist und mit der ich auf die Bedürfnisse meiner Katzen individuell eingehen kann, ganz klar auf der Hand.

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