Natürliche Katzenernährung - Barfen

All unsere heutigen schnurrenden Stubentiger, egal ob Rassekatze oder Hauskatze, stammen von der Falbkatze Felis sylvestris lybica ab. Die Falbkatze ist in den Wüsten und Steppen Afrikas und Arabiens beheimatet.

Auch nach über 9000 Jahren der Domestikation haben unsere Katzen ihre ursprünglichen Ernährungsgewohnheiten beibehalten.

Die Katze ist ein strikter Fleischfresser (Karnivore), welcher sich naturgemäß von kleinen Beutetieren wie Nagern, Vögeln, kleinen Reptilien, gelegentlich Fisch und einigen Insekten ernährt. Mit dieser Nahrung nimmt die Katze viel Eiweiß, einen moderaten Anteil an tierischem Fett, sämtliche Vitamine und Mineralstoffe und beinahe die komplette Feuchtigkeit auf, welche sie benötigt. Die natürliche Nahrung enthält jedoch nur einen sehr geringen Anteil an pflanzlichen Futterstoffen – nämlich nur den bereits vorverdauten Magen- und Darminhalt der gefangenen Beutetiere. Fell und Federkleid der Beute liefern schließlich die nötigen Ballaststoffe für eine gut funktionierende und gesunde Darmflora.


Sehen Sie nachfolgend den Vergleich von Nassfutter und Trockenfutter mit dem Beutetier Maus:

Die Zusammensetzung von kommerzieller Katzennahrung entspricht in der Regel nicht den natürlichen Ernährungsbedürfnissen unserer Katzen. Meist enthält Katzenfutter einen zu hohen Anteil an Kohlenhydraten bei gleichzeitig zu geringem Anteil an Eiweiß. Darüber hinaus enthält Fertigfutter oft pflanzliche Proteine, welche wegen ihrer Aminosäuren-Zusammensetzung für Katzen weniger gut geeignet sind als tierische Proteine. Die für Katzen essentiellen (=lebensnotwendigen) Aminosäuren kommen natürlicherweise hauptsächlich oder sogar ausschließlich in tierischen Eiweißen vor.

Auch die Fettzusammensetzung von Fertigfutter entspricht meist nicht den natürlichen Bedürfnissen unserer Katzen. Häufig wird Katzenfutter pflanzliches oder sogar industrielles Fett zugesetzt. Katzen sind aber wegen der ausgewogeneren Fettsäurenzusammensetzung auf die Zufuhr von hochwertigen tierischen Fetten und Ölen angewiesen.


Eine unausgewogene Aminosäuren– und Fettsäurenzusammensetzung und ein hoher Kohlenhydratanteil kann zu Darmerkrankungen und Verdauungsbeschwerden, zu Nierenkrankheiten und Harnwegsleiden, zu Gewichtsproblemen mit den entsprechenden Folgeerkrankungen, zu Leberkrankheiten, Diabetes, Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten und vielen weiteren Beschwerden führen.


Trockenfutter enthält außerdem einen viel zu geringen Feuchtigkeitsgehalt.

Katzen haben aufgrund ihrer Abstammung von den wüstenbewohnenden Falbkatzen nur ein sehr gering ausgeprägtes Durstempfinden. Außerdem besitzen sie die Fähigkeit, ihren Urin sehr stark zu konzentrieren. Bei Trockenfutterfütterung müsste eine Katze täglich 200 bis 300 ml Wasser trinken, um das Defizit aus der Fütterung auszugleichen. Dieses Verhalten lässt sich in der Regel nicht beobachten, auch wenn Katzen, welche vorwiegend Trockenfutter erhalten, gezwungenermaßen mehr trinken, als bei Nassfutterfütterung oder natürlicher Ernährung. Die geringe zugeführte Wassermenge und die Fähigkeit der starken Urinkonzentration führen häufig zu Dehydration und ernsthaften Nierenkrankheiten sowie zu Harnsteinen.

 

Um diesen Problemen, welche sich aus einer Fertigfutter-Fütterung ergeben können, zu entgehen, bereiten immer mehr Katzenhalter die Nahrung ihrer Fellnasen aus natürlichen Zutaten selbst zu.

Grundlage dieser Fütterungsform, welche gemeinhin BARF (bones and raw food oder biologisch artgerechtes rohes Futter) genannt wird, ist hochwertiges Muskelfleisch, ggf. ergänzt durch einen mäßigen Anteil an Innereien und Knochen. Zusätzlich wird dem Fleisch ein geringer pflanzlicher Anteil meist in Form von Gemüse zugesetzt, um den Darminhalt der Beutetiere nachzuempfinden und die Katze mit den nötigen Ballaststoffen zu versorgen. Da im Handel erhältliches Fleisch die nötigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente nicht in der Konzentration enthält, wie sie von der Katze benötigt wird, werden dem Futter schließlich die fehlenden Nährstoffe in Form von Supplementen zugesetzt. Nur mit Hilfe der Vitamin- und Mineralstoffergänzungen entsteht aus der fleischbasierten Nahrung eine ausgewogene und gesunde Katzennahrung, mit welcher die Katze mit sämtlichen Nährstoffen versorgt ist, die sie für ein langes und gesundes Leben benötigt.

Da man mit BARF die Möglichkeit hat, ganz individuell auf die Bedürfnisse seiner Katze einzugehen, kann auf diese Weise bspw. auch der veränderte Nährstoff- und Energiebedarf in den unterschiedlichen Lebensphasen berücksichtigt werden.

Trächtigkeit und Säugephase stellen die größtmögliche physiologische Leistung im Leben einer gesunden Kätzin dar. Die Qualität ihrer Nahrung entscheidet nicht nur über den Deckerfolg, die Wurfgröße und die Vitalität der neugeborenen Kitten, sondern ist auch besonders wichtig für die Kondition und die Milchleistung der Kätzin und die gesunde Entwicklung der Katzenwelpen in den ersten Lebenswochen. Um gesunde Kätzchen zur Welt zu bringen und diese mit ausreichend Milch für eine gleichmäßige und gesunde Entwicklung zu versorgen, benötigt eine Kätzin viel Energie und eine Nahrung mit einem besonderen Nährstoffspektrum. Gern bin ich Ihnen bei der Erstellung einer angepassten Nahrung behilflich.

Mit BARF erhalten auch die Kitten eine besonders hochwertige und natürliche Nahrung, die sie mit allem versorgt, was sie für eine gesunde Entwicklung und einen guten Start in ein langes und aufregendes Katzenleben benötigen.

BARF kann nicht nur ganz individuell für Kitten und Zuchtkatzen sondern auch für kastrierte Katzen und Katzensenioren hergestellt werden. Ältere Katzen neigen oft zu Verstopfung und haben einen verminderten Appetit. Auch der im Alter veränderte Nährstoffbedarf sollte bei der Auswahl des Futters berücksichtigt werden.


Auf jede Katze, auf jede Lebensphase und jede Besonderheit kann mit dieser Fütterungsform BARF gezielt und individuell eingegangen werden.

Gern unterstütze ich Sie bei der Erstellung eines individuellen Futterplanes für Ihre Katze oder berechne für Sie den Nährstoffbedarf Ihrer Katze.